Fütterung von Sportpferden

Springpferd mit Reiter

Die ersten Turniere haben nun nach langer Corona-bedingter Pause wieder stattgefunden und täglich werden neue Ausschreibungen veröffentlicht. Das Training wird entsprechend angepasst. Auch für erfahrene Turnierpferde ist dies nach einer solch langen Pause mit einer Umstellung verbunden. Die Fütterung muss an den Energiebedarf des Pferdes angepasst werden, um den Muskelaufbau zu unterstützen und bestmögliche Leistungen erbringen zu können. 

 

Grundlagen der Sportpferdefütterung

Das Futter für Sportpferde sollte reich an Stärke sein, um sie mit ausreichend Energie versorgen zu können, die zudem unmittelbar verfügbar sein muss. Hierfür empfiehlt sich insbesondere Hafer, da dieser besonders gut und schnell verdaut werden kann, aber auch Mais- und Gerstenflocken. Man sollte jedoch darauf achten, dass die Futterration langsam gesteigert wird und das Pferd nicht plötzlich mit zu viel Energie und Stärke versorgt wird. Es empfiehlt sich demnach, nicht erst unmittelbar vor oder auf dem Turnier mehr Futter zu geben, sondern bereits einige Tage davor, damit der Stoffwechsel des Pferdes das Futter auch verdauen und alle wichtigen Bestandteile verwerten kann. Auf Grund der beschränkten Dünndarmkapazität würden unverdaute Stärkeanteile in den Dickdarm gelangen, wodurch das Pferd träge wird und es im schlimmsten Fall auch zu Koliken kommen kann. Somit ist es nicht ratsam, dem Pferd mehrere Kilogramm Kraftfutter zu füttern, welches es nur schlecht verdauen kann.

Das Futter sollte aber nicht nur Stärke und Eiweiß enthalten, sondern auch Vitamine, Spurenelemente und Elektrolyte. Vitamin E ist wichtig für den Muskelaufbau und die Muskeltätigkeit, Spurenelemente wie Magnesium wirken einer Ermüdung der Muskeln entgegen und fördern eine lockere Muskulatur. Zudem wirkt es stressmindernd, wodurch das Pferd auch in aufregenden Situationen gelassener wird. Grundsätzlich sollte bei Sportpferden auch auf die tägliche Mineralfuttergabe geachtet werden. Bei hoher Belastung kann ein Pferd bis zu 10 Liter Wasser während eines einzelnen Rittes ausschwitzen, wodurch es zum Verlust von Elektrolyten kommt. Dies kann zu starken Stoffwechselentgleisungen führen, weshalb die Gabe von Elektrolyten essenziell ist. Elektrolyte werden entweder bereits im Kraftfutter zur Verfügung gestellt oder zusätzlich in Form von wasserlöslichem Pulver gegeben.

Die Fütterung nach und zwischen den Turnieren

Bei jungen oder schnell nervösen Tieren empfiehlt sich nach dem Turnier die Fütterung von Mash, denn auch bei Pferden wirkt sich Stress auf die Verdauung aus. Mash unterstützt die Darmflora, wirkt aufbauend und versorgt das Pferd zusätzlich mit Flüssigkeit. Dadurch kann die Wahrscheinlichkeit von Stresskoliken verringert werden. Zudem wird es auch von wählerischen Pferden gerne angenommen, welche das normale Kraftfutter in stressigen Situationen eventuell verweigern.

Neben dem Kraftfutter muss auch qualitativ hochwertiges Raufutter in Form von Heu und/oder Futterstroh zur Verfügung gestellt werden. Die angeregte Kautätigkeit fördert die Speichelbildung und damit eine gesunde Verdauung. Außerdem stellt es wichtige Aminosäuren bereit, welche für ein Pferd unerlässlich sind. Zudem werden lange Fresspausen und damit verbundene aufkommende Langeweile verhindert. Die Beschäftigung wirkt sich beruhigend und stressmindernd auf das Pferd aus.

Fazit

Die Futterration muss grundsätzliche immer auf den Energie- und Nährstoffbedarf sowie die Bedürfnisse des Pferdes angepasst werden. Dabei gilt es, einen gesunden Mittelweg zu finden, sodass das Pferd weder über- noch unterversorgt wird. Nur dann können alle Bestandteile des Futters optimal genutzt und die Leistung verbessert werden. Die Gabe von Raufutter sollte zudem niemals vernachlässigt werden und mindestens 1,5 kg pro 100kg Lebendgewicht betragen.

 

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