Kreuzverschlag

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Was ist ein Kreuzverschlag?

Bei einem Kreuzverschlag handelt es sich um eine Entzündung der Rückenmuskulatur, die je nach Schweregrad leichte bis schwere Schmerzen und Symptome verursachen kann. Bekannt ist der Kreuzverschlag auch unter dem Namen „Feiertagskrankheit“, da es insbesondere Pferde trifft, die zuvor frei hatten, aber bei denen die Futterration nicht angepasst wurde.

Welche Verlaufsformen und Symptome gibt es? 

Der Schweregrad und die Symptome sind abhängig von der jeweiligen Verlaufsform der Krankheit. Die Symptome treten erst während der Belastung und oftmals sehr plötzlich auf. Außerdem können sie sehr unspezifisch sein, weshalb es schwer sein kann, zwischen einem Kreuzverschlag und anderen Krankheiten oder Verspannungen zu differenzieren.  

1. Milde Form – Symptombeginn bereits innerhalb der ersten 10 Minuten nach Belastungsbeginn 

  • Steifes Gangbild
  • Verspannungen, insbesondere im Rücken und der Halswirbelsäule
  • Verringerung der Hinterhandaktivität 
  • Verkrampfungen und kolikartige Symptome
  • Verringerte Leistungsbereitschaft
  • Gelber Harn

2.  Moderate Form – Symptombeginn ca. 20 Minuten nach Belastungsbeginn

  • Verringerte Leistungsbereitschaft 
  • Pferd wirkt erschöpft, wird triebiger, bleibt plötzlich stehen
  • Starkes Schwitzen
  • Verspannungen, insbesondere im Bereich des hinteren Rückens und der Kruppe

3. Klassischer Kreuzverschlag – Symptombeginn ca. 30 Minuten nach Belastungsbeginn

  • Starke Verspannungen und Muskelkrämpfe
  • kolikartiges Verhalten, fehlende Darmgeräusche
  • erhöhte Temperatur, extremes Schwitzen, gerötete Schleimhäute
  • Herzrasen, schnelle Atmung
  • Brauner Harnabsatz
  • Koordinationsschwierigkeiten in der Hinterhand

Neben den drei akuten Formen gibt es auch noch den wiederkehrenden Verschlag. Die Symptome sind grundsätzlich ähnlich, fallen jedoch deutlich schwächer aus. Betroffen sind vor allem Renn- und Vielseitigkeitspferde sowie nervöse Pferde. 

Wie lange dauert ein Kreuzverschlag? 

Die Dauer richtet sich nach dem Schweregrad des Kreuzverschlages. Bei einem leichten Kreuzverschlag ist das Pferd normalerweise innerhalb weniger Stunden wieder fit. Bei schweren Formen kann das Pferd mehrere Wochen zur Regeneration benötigen.

Welche Ursachen lösen einen Kreuzverschlag aus?

Es gibt zwei Ursachen, die einen Kreuzverschlag auslösen können: 

  1. Fütterung enthält zu viele Kohlenhydrate, die nicht verwertet werden können
  2. Schnelles Freisetzen von Kohlenhydraten in der Muskulatur durch körperliche Überlastung

In beiden Fällen sind zu viele Kohlenhydrate der Auslöser. Kohlenhydrate werden zu Glykogen umgewandelt und dienen den Muskeln eigentlich als Energiequelle. Zu große Mengen können aber vom Körper nicht verwertet werden, wodurch es zu einer Überlastung des Stoffwechsels kommt und infolgedessen Milchsäure produziert wird. Die Milchsäure reichert sich in den Muskeln an und schädigt diese. Je nach Schweregrad des Kreuzverschlages sind die Schädigungen irreparabel, die Muskelzellen also zerstört. 

Diagnosemöglichkeiten 

Da die körperlichen Symptome nicht immer aussagekräftig genug sind und je nach Schmerztoleranz des Pferdes schwanken können, sollte ein Blutbild gemacht werden. Damit kann die Aktivität der Muskelenzyme (Grenzwert <130) sowie Aspartataminotransferase (Grenzwert <600 U/I) gemessen und der Schweregrad des Kreuzverschlages genau bestimmt werden.

Behandlung

Sollte der Verdacht eines Kreuzverschlages bestehen, muss das Training sofort abgebrochen und das Pferd behandelt werden. An kühlen Tagen sollte das Pferd eingedeckt werden, damit es keinen kalten Rücken bekommt und die Muskulatur noch mehr anspannt. Besonders wichtig sind ausreichend Flüssigkeit und Elektrolyte. Wenn das Pferd nicht bzw. nur zu wenig selbst trinkt, setzt der Tierarzt in der Regel Infusionen an. Zusätzlich werden schmerzlindernde und entkrampfende Mittel sowie Entzündungshemmer verabreicht. 

Wie kann ich einem Kreuzverschlag vorbeugen? – kostenlose Rationsberechnung durch unsere Berater

Das wichtigste ist, dass das Futter und das Training optimal an das Pferd angepasst werden.  Zur Unterstützung der Muskeln und bei nervösen Pferden kann die Fütterung von Magnesium hilfreich sein. An freien Tagen sollte dein Pferd die Möglichkeit haben, sich auf dem Paddock oder der Koppel bewegen zu können. Wenn dein Pferd länger nicht bzw. weniger trainiert wird, sollte die Futterration unbedingt reduziert werden. Unsere Fachberater führen gerne eine kostenlose Rationsberechnung mit dir durch und helfen dir, die optimale Futterration für den Bedarf deines Pferdes zusammenzustellen.