Magengeschwüre - Teil II

dunkelbraunes pferd

Welche Faktoren begünstigen ein Magengeschwür? 

Bei der Entstehung eines Magengeschwüres spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Fütterungs- und Haltungsfehler gelten als Hauptursachen, aber auch Stress, die Gabe von Medikamenten, der Befall mit Magendasseln und unpassendes Equipment steigern das Risiko. 

Fütterungs- und Haltungsfehler: 

Die Verdauung eines Pferdes ist sehr sensibel, weshalb man mit zu viel, zu wenig oder auch komplett unpassendem Futter einiges falsch machen kann. Hochwertiges Raufutter sollte immer den Hauptbestandteil der Ration ausmachen, die Fresspausen sollten dabei nicht länger als 4 Stunden sein. Deinem Pferd sollten mindestens 1,5-2kg Raufutter/100kg Körpergewicht zur Verfügung stehen. Das Kauen regt die Speichelbildung an, welcher dann wiederum den Magensaft puffert und neutralisiert. Speichel enthält Bicarbonat und ist damit basisch. Hat dein Pferd aber zu lange Fresspausen, produziert es nicht genug Speichel und der saure Magensaft reizt die Magenschleimhaut. Dein Pferd sollte außerdem die Möglichkeit haben, sich auf einem Paddock oder auf der Koppel frei zu bewegen und Kontakt zu Artgenossen haben. Im Auslauf sollte auf eine harmonische Gruppenkonstellation und ausreichend Fress-, Trink- und Liegeplätze geachtet werden. Stress kann nicht nur beim Menschen, sondern auch beim Pferd Bauchschmerzen verursachen und das Risiko für Magengeschwüre erhöhen. 

Übermäßiges Training und unpassendes Equipment: 

Während des Trainings spannt dein Pferd die Bauchmuskeln an und der Druck im Bauchraum steigt. Daher ist es wichtig, das Trainingspensum an die Fitness des Pferdes anzupassen und es nicht zu überfordern. Regelmäßige Schrittpausen am langen Zügel sind unerlässlich, damit Druck abgebaut und der Bauch wieder entspannt werden kann. Bei nervösen Pferden ist ein ruhiger Reiter gefragt, der ihm die Angst und Anspannung bestmöglich nehmen kann. Außerdem sollte das Equipment passen und korrekt verschnallt sein. Der Gurt sollte langsam und auf beiden Seiten gleichmäßig angezogen werden und dein Pferd nicht einschränken. Da er aber selbstverständlich halten muss, kann man sich das wie mit einem Gürtel vorstellen: Der Gurt (Gürtel) sollte den Sattel (Hose) bei allen Bewegungen halten, aber nicht in den Bauch einschneiden. Der Sattel sollte regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Die Trense muss so verschnallt werden, dass das Pferd entspannt atmen, kauen und schlucken kann. Durch das Abkauen und die damit verbundene Speichelbildung, kann die Magensäure auch während des Reitens gepuffert werden. 

Krankheiten und Medikamente: 

Einige Krankheiten und damit verbundene Medikamente bzw. Behandlungen begünstigen die Entstehung von Magengeschwüren. Insbesondere nach Koliken, wenn dein Pferd noch nichts bzw. weniger fressen darf, wird die Magenschleimhaut gereizt. Bei Entzündungshemmern, Schmerzmitteln und anderen Medikamenten, die den Magen reizen können, empfiehlt es sich, einen zusätzlichen Magenschutz einzusetzen. In Phasen, in denen der Magen durch Krankheit und/oder Medikamente gereizt wird, ist die Fütterung von Mash sinnvoll. Bei der Wahl des richtigen Mashs ist darauf zu achten, dass es sich an der traditionellen Zusammensetzung orientiert. Die enthaltenen Schleimstoffe kleiden die Magenwand aus und unterstützen dabei, die Magenschleimhaut zu schützen und zu regenerieren. 

Magendasseln: 

Dein Pferd sollte im Frühjahr und im Herbst entwurmt werden. Magendasseln gehören zu den Dasselfliegen; die Eier werden im Sommer im Fell abgelegt. Wenn das Pferd nun mit dem Maul an die betroffenen Stellen kommt, gelangen die Larven in den Magen. Dort saugen sie sich fest und werden bis zu 2 cm groß. Bei einem massiven Befall können bis zu 1000 Larven im Magen sein, die sogar innere Blutungen auslösen können. Durch das Festbeißen reizen sie die Magenschleimhaut und sorgen für kleine Verletzungen, die sich entzünden und somit eine Gastritis auslösen können. Im Frühjahr werden die Larven über den Kot ausgeschieden. Bis dahin können sie aber schwerwiegende Schäden anrichten, weshalb dein Pferd im Oktober/November entwurmt werden sollte. 
WICHTIG: Viele Pferdehalter wechseln zur selektiven Entwurmung, da die Würmer durch das prophylaktische Entwurmen Resistenzen gebildet haben. Ein Befall mit Magendasseln ist jedoch nicht in einer Kotprobe nachweisbar, weshalb die Entwurmung im Herbst unbedingt durchgeführt werden sollte! 

Diagnose Magengeschwür

Magengeschwüre können nur mit Hilfe einer Magenspiegelung (Gastroskopie) eindeutig diagnostiziert werden. Eine Magenspiegelung zählt zu den Routineeingriffen und dauert normalerweise nicht länger als 20 Minuten. Das Pferd benötigt eine Sedierung im Stehen und keine Narkose. Der Tierarzt führt ein flexibles Endoskop mit einer Kamera durch den unteren Nasengang ein, am Kehlkopf wird dieses abgeschluckt und gelangt über die Speiseröhre in den Magen und vorderen Dünndarmbereich. Der Tierarzt kann nun den Magen und angrenzende Bereiche auf einem separaten Bildschirm direkt beurteilen.  


Therapie bei Magengeschwüren

Ursachenfindung: 

Nach der Diagnose sollte mit der Ursachenfindung begonnen werden. Außerdem sollten die Fütterungs- und Haltungsbedingungen überprüft und angepasst werden. Der Erfolg bei einer reinen Medikamentengabe wäre nur von kurzer Dauer, wenn der eigentliche Auslöser nicht behandelt wird. 

Medikamentöse Behandlung:

Magengeschwüre lassen sich gut mit Medikamenten behandeln, in der Regel wird der Wirkstoff Omeprazol verwendet. Die Dauer der Medikamentengabe ist abhängig vom Schweregrad der Magengeschwüre. Dein Tierarzt wird dich über den genauen Behandlungsplan, der individuell auf dein Pferd und dessen Erkrankung angepasst wird, aufklären. 

Fütterung bei Magengeschwüren: 

Die Futterration sollte hauptsächlich aus hochwertigem Raufutter bestehen, das deinem Pferd möglichst lange bzw. oft zur Verfügung steht, damit es keine langen Fresspausen hat. Zusätzlich sollte die Mineralstoffversorgung sichergestellt werden. Bei der Kraftfuttergabe ist zunächst auf die richtige Wahl des Futters zu achten. Das Kraftfutter sollte möglichst viel Struktur und wenig Stärke und Zucker enthalten. Außerdem sollten keine großen Portionen, sondern mehrere kleine gefüttert werden. Hafer sollte anderen Getreidesorten immer vorgezogen werden, da es am besten verdaut werden kann. Heu sollte immer vor Kraftfutter gefüttert werden. Zur Unterstützung der Magenschleimhaut eignen sich Leinsamen, da die freigesetzten Schleimstoffe die Magenwand auskleiden und dadurch die Regeneration der Schleimhaut fördern.

Unser Omegalin-Mash orientiert sich an der traditionellen Zusammensetzung von Mash. Zu den wichtigsten Inhaltstoffen zählen extrudierte Leinsamen, Weizenkleie und Bierhefe, welche sich positiv auf die gesamte Verdauung auswirken. Außerdem regt es den Appetit und Stoffwechsel an. Auf Grund seiner Beschaffenheit eignet es sich optimal für Pferde, die empfindliche Mägen, Magengeschwüre haben oder auch operiert wurden. Eine prebiotische Wirkung haben außerdem Pektine, mit denen unser Ruppiner Präbiotic Mash angereichert ist. Sie können freies Wasser im Magen-Darm-Trakt binden und pathogene Keime verdrängen. Aufgequollene Pektine bilden zusätzlich eine hochviskose Schleimschicht auf der Magen- und Darmschleimhaut und beruhigen dadurch gereizte und entzündete Schleimhäute.

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