Kreidekalk in der Rinderfütterung

kalk

Warum wird Kreidekalk in der Rinderfütterung eingesetzt?

Wir setzen Calciumcarbonat hauptsächlich aus zwei Gründen in unseren Mineralfuttern für Kühe ein. Der hochverdauliche Kreidekalk aus Söhlde, Niedersachsen, Kreis Hildesheim, wird aus dem oberirdischen Abbau mit anschließender Vermahlung und Trocknung gewonnen. Dieser Kalk hat seinen Ursprung in wirbellosen Organismen mit Kalkschale, in Stachelhäutern und Krustentieren, die vor 70 Mio. Jahren lebten. Der durch die Ansammlung von winzigen Kalkplatten gebildete Kalkschlamm begann sich durch Druck zu verfestigen, behielt aber seine sehr poröse und weiche Struktur bei. Kreidekalk hat dementsprechend eine geringe Härte, eine hohe Kapillarkraft und besondere Saugkraft. Dies sind alles Gründe für die hohe Verdaulichkeit/Verwertung dieser Kalksorte. 

Eine weitere Kalkart, der Kalkstein oder auch als Steinkalk bezeichnet, setzen wir hingegen nicht in der Rinderfütterung ein. Der Hauptgrund liegt in seiner Verwertbarkeit, die deutlich geringer ist als die von Kreidekalk. Liegt sie bei Kreidekalk zwischen 50 - 70 %, hat Kalkstein "nur" eine Verwertbarkeit von 30 - unter 50 %.

Was ist Kalkstein?

Steinkalk besteht überwiegend aus den Mineralen Calcit und Aragonit, zwei Kristallisationsformen von Calciumcarbonat (kohlensaures Calcium CaCO3).
Kalkstein wird ebenfalls überwiegend von Lebewesen gebildet und ist stärker verfestigt als Kreide. Die Kalkablagerung geschieht entweder direkt oder indirekt aus den Überresten der Lebewesen, wie zum Beispiel von Schnecken, Muscheln, gesteinsbildenden Steinkorallen und Schwämmen, die Calciumcarbonat zum Aufbau von Außen- oder Innenskeletten abscheiden. Indirekt wird er dadurch gebildet, dass Lebewesen, vor allem phototrophe, CO2 assimilieren und so das Milieu alkalisieren, was zur Ausfällung von Calciumcarbonat führt. Die Größe der Carbonatkristalle liegt zwischen derjenigen von Kreide und Marmor. Große Kalkstein-Vorkommen befinden sich zum Beispiel auf der Schwäbischen und Fränkischen Alb, im Jura, in den Kalk- und Westalpen sowie im Himalaya.

Die Verwertbarkeit von Kalzium kann je nach Tierart weit auseinander gehen. Unsere Erfahrungen zeigen, dass sie bei Milchkühen bei etwa zweidritteln liegt.

 

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