Lein in der Pferdefütterung

lein und leinsamen

Was ist Lein und welche Vorteile hat die Fütterung?

Lein, welcher auch Flachs genannt wird, gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts baute man Lein vorwiegend zur Fasergewinnung für die Textilherstellung an. Er wurde dann aber mehr und mehr von der Baumwolle verdrängt.  

Lein ist eine einjährige Pflanze. Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Unterarten und Sorten ausgebildet. Dabei sind die Ölleinsorten relativ kleinwüchsig, meist nur 50 Zentimeter hoch, während Faserlein bis anderthalb Meter hoch wird. Die Blüten bestehen aus fünf Blütenblättern, in der Regel himmelblau, manchmal auch lila, rosa oder weiß.  

Die wirksamen Inhaltsstoffe befinden sich in den Leinsamen, genauer gesagt in der Samenschale.  Diese sind klein und braun gefärbt. Sie bestehen zu einem Viertel aus Ballaststoffen, einem Viertel aus Eiweiß und bis zur Hälfte aus Omega-3-Fettsäuren, vor allem aus Öl-, Linol- und Linolensäure (letztere gehört zu den Omega-3-Fettsäuren). Zudem sind Sie reich an Magnesium, Eisen, Zink, Kalium sowie Vitamin B1, B6 und E. In den Samenschalen selbst befinden sich außerdem Schleimstoffe, die aus verschiedenen Zuckern wie Xylose, Galactose und Galacturonsäure bestehen. Nach dem Verzehr binden sie Wasser im Darm und quellen auf, wodurch die Verdauung angeregt wird.  Die durch das Quellen freigesetzten Schleimstoffe kleiden die Magenwand aus und haben eine positive Wirkung auf den Schutz und die Regeneration der Magenschleimhaut. Aufgrund dessen haben die Schleimstoffe einen besonders vorteilhaften Effekt für Pferde mit Magengeschwüren oder empfindlichen Mägen. 

Wie wird Lein in der Pferdefütterung eingesetzt?

Am bekanntesten ist wahrscheinlich die Zugabe von Leinöl oder ganzen Leinsamen zum Pferdefutter. Nebenprodukte der Ölgewinnung sind Leinkuchen und Leinschrot. Sie sind reich an Proteinen und werden daher genauso gerne als Tierfutter verwendet.  

Was muss bei der Fütterung beachtet werden?

Leinsamen enthalten cyanogene Glycoside. Diese Glycoside werden im Organismus durch das Enzym Linamarase verstoffwechselt, wodurch wiederum Blausäure entsteht. Je stärker die Samen geschrotet sind, umso mehr Blausäure kann freigesetzt werden. Daher sollten geschrotete Leinsamen vor dem Verfüttern 10 - 20 Minuten leicht gekocht werden. Ganze Leinsamen kann man ebenfalls aufkochen oder über Nacht aufquellen lassen, um die Blausäure unschädlich zu machen.

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Das Kraut der Jungpflanzen enthält den höchsten Gehalt an Giftstoffen. Eine Vergiftung zeigt sich durch Unruhe, Taumeln, Krämpfe sowie Lähmungen und Atembeschwerden. Der Tod könnte bei entsprechend starker Vergiftung durch Atemlähmung eintreten. Eine ernsthafte Vergiftung tritt aber gewöhnlich erst nach der Fütterung großer Mengen auf. Probleme gibt es in erster Linie durch Nassverfütterung von Ölkuchen und feuchtem geschrotetem Leinsamen. 4 g Leinsamen pro Kilogramm Körpergewicht ist für Pferde die absolute Obergrenze (das entspricht 2 kg bei 500 kg Körpergewicht) dessen, was sie vertragen können. Leinöl ist unbedenklich und kann mit 100 - 150 ml täglich zufüttert werden.  

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