MANGAN in der Pferdefütterung
Wofür ist Mangan in der Pferdefütterung notwendig?
Die Wichtigkeit von Mangan sollte nicht unterschätzt werden. Das essentielle Spurenelement aktiviert viele Enzyme, die unter anderem am Kohlenhydrat-, Lipid- und Harnstoffwechsel beteiligt sind. Als Zellschutz vor freien Radikalen dient das Enzym MnSOD (Mangan-Superoxid-Dismutase), welches ebenfalls von Mangan aktiviert wird.
Vor allem trägt Mangan einen großen Teil zur Stabilität des Knochengerüsts bei. Die Tätigkeit der Osteoblasten und Osteoklasten (Knochenzellen) wird gesteuert und das Knochenwachstum, sowie deren Festigkeit gefördert. Von dem im Pferdekörper befindlichen Mangan sind über 50 % in den Knochen vorzufinden. Eine bedarfsdeckende Versorgung hält die Knorpelbildung und -regeneration aufrecht und sorgt für den Aufbau von Gelenknährstoffen.In Folge dessen wird die Bildung von Hyaluronsäure für den Gelenkstoffwechsel gefördert und einer vorzeitigen Degeneration vorgebeugt. Daher sollte besonders bei Jungpferden und Pferden mit Gelenkproblemen auf eine ausreichende Zufuhr geachtet werden.
Weitere Prozesse an denen Mangan im Pferdekörper beteiligt ist, sind der Abbau von Stress und die dadurch geförderte Verwertung von Calcium und Phosphor, sowie die Herstellung von Schilddrüsen- und Sexualhormonen und Insulin. Die Fruchtbarkeit und Blutgerinnung werden unterstützt. Mangan dient außerdem als Botenstoff für Nervenzellen und deren Informationsaustausch.
Wie viel Mangan benötigt ein Pferd?
Das Pferd kann Mangan nicht selbst produzieren und muss es daher über die Nahrung aufnehmen. Gras und Heu sind manganreiche Futtermittel. Die Gehalte schwanken jedoch sehr stark, sodass der Bedarf nicht immer allein durch das Grundfutter gedeckt werden kann. Eine zusätzliche Gabe von Mangan kann daher sinnvoll sein.
Ein Pferd im Erhaltungszustand benötigt ungefähr 485 mg/Tier/Tag. Im Leistungszustand, sowie bei Trächtigkeit oder Laktation ist der Bedarf auf ca. 545 mg/Tier/Tag erhöht.
Durch welche Symptome erkenne ich einen Manganmangel?
Als Erkennungsmerkmale eines Manganmangels können unter anderem Muskelverspannungen, Bewegungsstörungen (steifer Gang), Leistungsschwäche, ein unregelmäßiger Zyklus bei Stuten, hohe Infektanfälligkeit, Nervosität und eine gesteigerte Stressanfälligkeit auftreten. Im schlimmsten Fall kann es zu Fehlbildungen des Skeletts, wie Kissing Spines oder Gelenkchips führen. Besonders bei Pferden mit EMS, PSSM oder Hufrehe könnte eine Unterversorgung zu dem gestörten Stoffwechsel beitragen. Die insulinabgebenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse können verkümmern.
Manganwerte werden mittels eins Blutbildes nicht standardmäßig untersucht. Sind auffällig hohe muskelbezogene Werte und ein zu niedriger Cholesterinwert erkennbar, kann das jedoch auf einen Mangel hindeuten.
Ist ein Manganüberschuss möglich?
Ein Manganüberschuss bei Pferden ist eher unwahrscheinlich, aber auch wenig erforscht. 400 mg je kg Trockenmasse wird als Höchstmenge benannt. Bei 8 kg Heu läge somit die Obergrenze bei etwa 2.800 mg Mangan pro Tag. Eine Überdosis kann einen sekundären Eisenmangel und eine Beeinträchtigung des Phosphatstoffwechsels auslösen.