Vitamin E in der Pferdefütterung
Vitamin E ist insbesondere für Pferde, die hohe Leistungen erbringen müssen, wichtig. Darunter zählen vor allem Sportpferde und Zuchtstuten, aber auch Fohlen.
Doch was bewirkt Vitamin E überhaupt und welche Symptome treten bei einem Mangel auf?
Vitamin E kann in erster Linie die Zellen vor oxidativem Stress schützen, welcher bei einer starken Beanspruchung des Pferdes entsteht. Nachdem ein Nährstoff verbrannt wurde, werden Sauerstoffverbindungen (sog. freie Radikale) gebildet. Die freien Radikale greifen daraufhin die in den Zellen enthaltenen Fette an und zerstören somit die einzelnen Zellen. Vitamin E kann diesem Prozess entgegenwirken, indem es Bindungen mit den freien Radikalen eingeht, sie umwandelt und damit unschädlich macht. Ein Mangel macht sich durch viele verschiedene Symptome bemerkbar. Dazu zählen:
• Müdigkeit,
• Ein erhöhter Sauerstoffverbrauch
• Muskelschwäche bis hin zum deutlichen Abbau des Pferdes
• Eine geringere Leistungsbereitschaft
• Ein höheres Infektionsrisiko
• Fortpflanzungsprobleme
• Eine höhere Anfälligkeit für EMND (Equine Motor Neuron Disease) sowie die Gelbfettkrankheit bei Fohlen
Die Gabe von Vitamin E unterstützt die Muskulatur, das Immunsystem und auch das Herz und trägt somit zu einem gesunden Pferd bei. Des Weiteren fördert es die allgemeine Kraft und Ausdauer des Pferdes und kann zusätzlich entzündungshemmend und krampflösend wirken.
Wieviel Vitamin E benötigt ein Pferd und wo ist es enthalten?
Der empfohlene Tagesbedarf liegt bei 100mg/100Kg Gewicht. Bei Sportpferden, Zuchtstuten und Fohlen ist der tägliche Bedarf bis zu viermal höher. Einen Großteil können Pferde über frisches Gras aufnehmen. Es reicht jedoch nicht, wenn das Pferd nur stundenweise auf die Weide kann. Qualitativ hochwertiges Heu, welches noch nicht lange gelagert wurde, enthält ebenfalls Vitamin E. Da es sich jedoch um ein Antioxidans handelt, wird es mit der Zeit abgebaut. Somit ist nach mehreren Wochen Lagerung, Feuchtigkeit oder zu hoher Sonneneinstrahlung kein Vitamin E mehr enthalten. Das Pferd braucht dementsprechend eine zusätzliche Vitamin E - Quelle, um den Bedarf zu decken und unerwünschte Mangelerscheinungen vermeiden zu können.
Ein weiterer Vorteil ist, dass ein Überschuss des Vitamins in Leber und Fettgewebe gespeichert wird. Dadurch hat der Körper im Bedarfsfall Reserven, auf die er zurückgreifen kann. Zudem wird es erst ab einer 20-fachen Überdosierung schädlich für das Pferd. Da es jedoch keine toxischen Eigenschaften besitzt, führt es nicht zu Vergiftungen. Um die Gabe von Vitamin E dem tatsächlichen Bedarf anzupassen, sollte ein Blutbild vom Pferd gemacht werden. Dadurch können auch weitere Nährstoff- und Vitaminmangel aufgedeckt und die Fütterung dementsprechend gestaltet werden.
Fazit
Grundsätzlich empfiehlt sich Vitamin E als Bestandteil jeder Fütterung, wenn das Pferd großen Belastungen ausgesetzt ist und nur stundenweise auf der Koppel steht. Auf Grund seiner antioxidativen Eigenschaften bildet es eine umfassende Schutzfunktion für den Körper.