Knabberäste für Pferde
Vielleicht hast du dein Pferd schonmal dabei beobachtet, wie es an Holzzäunen nagt, Bäume anknabbert oder heruntergefallene Blätter frisst. Besonders im Winter und Frühjahr ist das ein ganz natürliches Verhalten, da der Bedarf unserer Pferde an faserhaltigem Futter steigt. Es ist also durchaus sinnvoll die Futterration mit Knabberästen zu ergänzen.
Welche Vorteile haben Knabberäste?
Blattreiche Knabberäste enthalten Mineralien und Vitamine. Die enthaltenen Mengen sind jedoch gering, sodass der Bedarf trotz alledem über ein bedarfsgerechtes Mineralfutter gedeckt werden muss. Der hohe Rohfaseranteil regt die Kautätigkeit an und bewirkt so eine korrekte Abnutzung der Zähne. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Hölzer nur wenig Energie und Eiweiß enthalten.
Für welche Pferde sind Knabberäste geeignet?
Knabberäste eignen sich für jedes Pferd zur Beschäftigung. Allerdings können besonders übergewichtige Pferde profitieren. Die Hölzer können als energetische Ausdünnung des Grundfutters und für Beschäftigung in Futterpausen verwendet werden.
Jedoch sollte man nicht mehr als 2 bis 4 g Knabberäste je 100 kg Körpergewicht pro Tag verfüttern, da Holzfasern schwer verdauliches Lignin enthalten, welches in größeren Mengen zu Durchfällen oder Verdauungsstörungen führen kann. Um Schlundverstopfungen durch nicht ausreichend zerkaute Holzstücke zu vermeiden, sollten Knabberhölzer nicht an Pferde verfüttert werden, welche Zahnhaken haben oder sich im Zahnwechselbefinden.
Welche Bäume eignen sich als Knabberäste?
Wichtig ist, dass die Bäume nicht gespritzt sind.
Als Knabberei eignen sich zum Beispiel:
- Obstbäume (z.B. Apfel, Kirsche, Birne, Pflaume)
- Birke
- Pappel
- Linde
- Haselnuss
- Erle
- Hainbuche
- Ulme
- Himbeere
- Weide – enthält Salizylate, welche im Pferdedarm zu Salizylsäure umgewandelt werden. Kann Fieber- und schmerzstillend wirken. Salizylsäure ist jedoch dopingrelevant und hat eine Karenzzeit von 48 Stunden
- Brombeere – besitzt Dornen! Kann entzündungshemmend und stopfend wirken
- Weißdorn – besitzt Dornen! Kann herzstärkend wirken
Welche Hölzer dürfen Pferde nicht fressen?
Folgende Hölzer sind u.a. giftig und dürfen nicht zum Fressen angeboten werden:
- Robinie
- Eiche
- Thuja
- Ahorn
- Eibe
- Oleander
- Holunder
- Walnuss
- Nadelbäume
- Buche
- Forsythie
- Efeu
- Kastanie
- Rhododendron
Lest zu dem Thema auch gerne nochmal in unsere Fachartikel über „Giftpflanzen für Pferde“ rein: