Innovative Transitfütterung bei Milchkühen

Die Leistung von Milchkühen hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einer der wichtigsten ist die Fütterung, auf die in der besonders kritischen Transitphase zusätzliches Augenmerk gelegt werden muss. Dieser Zeitraum erstreckt sich in etwa 2-3 Wochen vor der Kalbung bis 3 Wochen danach. Gekennzeichnet ist sie durch eine negative Energiebilanz und den Anstieg der täglichen Milchleistung.

 

„Die Bestimmung der Natrium-, Kalium-, Chlor- und Schwefelwerte der hofeigenen Futtermittel ist eine der Grundvoraussetzungen zum Einsatz von D-CAB und ist in allen Vorbereiterrationen unter fachkundiger Beratung notwendig.“

 

Welche Probleme treten im Rahmen der Transitfütterung auf?

Insbesondere die Kationen – Anionen – Bilanz bei Milchkühen vor der Kalbung ausgeglichen zu halten, ist eine wichtige Voraussetzung, um Milchfieber vorzubeugen. Durch Gülle und organische Düngung sind die Kalium – und Natrium – Gehalte in Grundfuttermitteln (Luzerne, Gras, Heu, Stroh, Mais, Ganzpflanzensilage (GPS)) und in Grassilagen oft zu hoch, was wiederum zu einem Überschuss an Kationen führt.

Nach der Kalbung kann es daher dazu kommen, dass die Kuh zu wenig Calcium freisetzt, wodurch es zum sogenannten Milchfieber (Hypokalzämie) kommt, was im schlimmsten Falle das Ableben der Kuh bedeutet. (Abb.1) Dabei ist nicht nur auf das klassische, sondern auch auf das subklinische Milchfieber zu achten. Tiere mit subklinischem Milchfieber fallen im unmittelbaren Kalbezeitraum kaum auf. Die Futteraufnahme geht jedoch zurück, was die Wahrscheinlichkeit von Folgeerkrankungen wie Acidose oder Ketose begünstigt. Das nicht rechtzeitige Erkennen dieser kranken Tiere löst einen Kreislauf aus, in dem die Tiere zu spät behandelt werden und selten wieder mit einem optimalen Gesundheitsstatus in die nächste Laktation starten. Weitere Folgen sind eine schlechtere Fruchtbarkeit, eine nachlassende Milchleistung und damit einhergehend ökonomische Einbußen.

 

Inzidenz von Hypokalzämie nach Goff (2012)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche Lösungen gibt es?

Um dem entgegen zu wirken, ist die Fütterung einer Anionenration in den letzten drei Wochen vor der Kalbung eine der sichersten Methoden, um das Tier nach dem Abkalben wieder in die Laktation zu führen. Der Effekt besteht letztendlich darin, dass der Stoffwechsel der Kuh durch die Erzeugung einer metabolischen Acidose mittels entsprechendem Zusatzfuttermittel dazu animiert wird, Calcium aus den Knochen zu mobilisieren. Die Wahrscheinlichkeit, an Milchfieber zu erkranken, wird dadurch deutlich reduziert.

Die Grundvoraussetzung für korrekte Vorbereiterrationen ist die Bestimmung des DCAB – Wertes. Dies erfolgt durch entsprechende Analysen aller in der Vorbereitung eingesetzten Futtermittel. Die Kontrolle der gefütterten Ration erfolgt mittels Harn-pH-Messung. In diesem Zusammenhang werden insbesondere auch die NSBA (Netto-Säure-Basen-Ausscheidung) und die Calciumkonzentration im Harn im Labor ermittelt. Der Calciumwert kann in Zusammenarbeit mit dem Hof-Tierarzt auch über eine Blutprobe bestimmt werden.

Die Fachberater von Spezialfutter Neuruppin setzen dabei auf das Produkt D-CAB, welches exzellente Chlorid – und Schwefelquellen aufweist sowie durch seine gute Schmackhaftigkeit eine hohe Futteraufnahme garantiert. Auch die Futteraufnahme sollte in dieser kritischen Phase nicht zurück gehen. Auch, wenn die regelmäßigen Harnuntersuchungen einen gewissen Arbeits – und Zeitaufwand bedeuten, wiegen die positiven Effekte auf die Tiergesundheit und das Tierwohl deutlich schwerer. Neben der Fütterung trägt nämlich auch der Kuhkomfort einen erheblichen Teil zur Milchleistung bei. Wir weisen darauf hin, dass wir hier nur die Variante mit der Anionenfütterung betrachtet haben. Es gibt aber noch weitere Möglichkeiten der Vorbereiterfütterung, wie z.B. die klassische Calcium-arme Fütterung. Welche Variante für welchen Betrieb die optimale ist, hängt i.d.R. von der Anionen-Kationen-Bilanz ihrer Grundfuttermittel ab und sollte zusammen mit einem Fachberater festgelegt werden.


Quelle Abbildung: eigene Darstellung in Anlehnung an Goff 2012