Wie der Einsatz von Nebenprodukten in der Futtermittelproduktion Ressourcen und Umwelt schont – Teil I

Symbol für Nachhaltigkeit

Weltweit wächst die Bedeutung von Nachhaltigkeit sowie Umwelt- und Ressourcenschutz in allen Bereichen. Die Landwirtschaft und insbesondere die Nutztierhaltung stehen dbzgl. auch immer wieder in der Kritik. Daher achten auch wir auf eine schonende Nutzung der Ressourcen und Rohstoffe, die Verarbeitung von Nebenprodukten, möglichst kurze Transportwege und eine Verringerung des Verpackungsmülls. 

Unser Unternehmen ist GMP + zertifiziert. Dies ist international der höchste Qualitätsstandard in der Futtermittelherstellung. Auch wenn einige Inhaltsstoffe unserer Produkte nicht gezielt für uns hergestellt werden, sind die Endprodukte aus futtermittelrechtlicher Sicht daher selbstverständlich einwandfrei. 

Ein Teil unserer Rohstoffe sind Nebenprodukte, welche in anderen Branchen anfallen und dort keinem weiteren Zweck zugeführt werden würden. Durch die Nutzung dieser Sekundärstoffe können die Ressourcen der Primärstoffe genutzt werden und es muss keine zusätzliche Produktion stattfinden. Zudem werden einige Rohstoffe, wenn möglich, lose angeliefert. Dadurch wird die Menge des anfallenden Verpackungsmülls minimiert.

  • Spurenelemente (Mineralien)

Einige Spurenelemente (Mineralien) für unsere Futtermittel beziehen wir aus der Metallurgie in Magdeburg. Metalle kommen unter anderem in verschiedenen Erzen, wie zum Beispiel Mangan- oder Zinkerzen vor. Zink wird durch die gezielte Oxidation von recyceltem Metall hergestellt. Mangan wird hingegen durch die Erzverhüttung verfügbar und ist ein Nebenprodukt der Metallproduktion. Die Mineralstoffe werden selbstverständlich mithilfe verschiedener Prozesse gereinigt, bis sie frei von Verunreinigungen sind, bevor sie für die einzelnen Futtermittel eingesetzt werden. 

  • Melasse

Bei Melasse handelt es sich nicht um reinen Zucker, sondern um das, was übrigbleibt, nachdem der Zucker herauskristallisiert wurde. Sie entsteht als Kuppelprodukt während der Zuckerrübenverarbeitung und wird bei uns als natürlicher Staubbinder und für eine noch höhere Akzeptanz des Futtermittels eingesetzt. Dadurch kann auf chemische Bindemittel verzichtet und die Schmackhaftigkeit verbessert werden. Zudem gilt sie als Energielieferant in der Schweine-, Rinder- und Pferdefütterung. Für Pferde ist sie außerdem der wichtigster Chrom-Lieferant. 

  • Rübenschnitzel

Rübenschnitzel stammen ebenfalls aus der Zuckerrübenproduktion. Bei der Fütterung kommt es zu einer schnellen Gewichtszunahme, ohne zu viel Energie zuzuführen, weshalb sie insbesondere bei Pferdehaltern sehr beliebt sind. Sie sind aber auch für viele andere Tierarten ein sehr guter Rohfaserlieferant. Zudem gelten sie als guter Binder von Wasser, was eine optimale Verdauung unterstützt.

  • Kleie

Kleie ist ein Mühlennebenprodukt, welches bei der Verarbeitung von Getreide anfällt, aber im Gegensatz zu selbigem kaum Stärke enthält und nur wenig Energie liefert. Sie gilt dementsprechend auch nicht mehr als Getreide. Speziell Weizengrießkleie ist ein idealer organischer Trägerstoff in Mineralfutter und Vormischungen. Sie ist frei von Calcium, hat optimale Fließeigenschaften und ist eine natürliche Alternative zu Silicaten/Kiselsäure. Die Speichelbildung kann dadurch angeregt und die Fresszeit verlängert werden. Dies kann nicht nur die Verdauung, sondern auch die Psyche der Tiere durch die längere Beschäftigungsdauer fördern.

  • Erbsenschalen

Unser Produkt Fibrasum besteht bspw. ausschließlich aus Erbsenschalen, für die es sonst keine weitere Verwendung gäbe. Erbsenschalen enthalten 50% Rohfaser, weshalb sie die Stabilisierung des Magen-Darm-Traktes fördern und das Auftreten von Entzündungen im Verdauungstrakt sowie Durchfallerscheinungen deutlich vermindern können. Dadurch kann ggf. eine pharmazeutische Medikamentengabe verringert oder auch vollständig verhindert werden. 

  • Apfeltrester

Ein weiteres Nebenprodukt, das wir in einigen unserer Produkte einsetzen, ist Apfeltrester. Er entsteht bei der Produktion von Apfelsaft. Wir beziehen ihn aus Werder an der Havel, was nur ungefähr eine Stunde von uns entfernt liegt. Apfeltrester ist besonders schmackhaft und wird auch von wählerischen Tieren gerne gefressen. Außerdem ist er durch die enthaltenen Pektine, welche den Verdauungstrakt unterstützen und stabilisieren können, sehr gesund. Das Quellvermögen und die Wasserbindungskapazität vermindern außerdem das Risiko von Durchfallerkrankungen. 

Fazit

Durch die Nutzung dieser möglichst regionalen Neben- und Sekundärprodukte können Ressourcen geschont werden, indem darauf geachtet wird, dass möglichst viel eines Produktes in unterschiedlichen Bereichen verwendet wird. Zudem werden die Transportwege so kurz wie möglich gehalten, um vermeidbare CO2-Ausstöße zu verringern. 

Die fertigen Futtermittel werden dann je nach Menge in Big Bags, als Sackware oder in wiederverwendbare Eimer verpackt. Die Säcke bestehen hauptsächlich aus Papier und sind nur innen mit einer dünnen Plastikschicht überzogen, um den Plastikmüll so gering wie möglich zu halten. Für kleinere Mengen verwenden wir reine Papiertüten oder wiederverschließbare Eimer und Dosen. Letztere können nach Aufbrauchen des Produktes für andere Zwecke verwendet werden. Big Bags werden dem Recycling zugeführt.

Alte und neue Prozesse sowie Vorhaben werden auf Nachhaltigkeit geprüft und wenn möglich dahingehend verändert. Damit versuchen auch wir einen Teil zum Umwelt- und Ressourcenschutz beizutragen.

 

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