Magnesium in der Pferdefütterung

Pferd wird geritten

Magnesium gilt als eines der wichtigsten Mengenelemente. Viele kennen es nur auf Grund seiner positiven Auswirkungen auf die Muskulatur, jedoch ist Magnesium auch noch an einigen anderen Funktionen beteiligt. 

 

Wie wirkt Magnesium und welche Symptome treten bei einem Mangel auf?

In erster Linie wirkt es krampflösend und kann somit für eine lockerere Muskulatur sorgen. Pferden, welche unter Magnesiummangel leiden, fehlt es bei der täglichen Arbeit häufig an ausreichend Losgelassenheit. Dadurch wird ein aktives Hinterbein, ein schwingender Rücken und das Abkauen des Pferdes verringert. Dies ist aber besonders wichtig, um das Pferd auch mit Reiter gesunderhaltend trainieren zu können. Ein Mangel äußert sich durch Muskelzittern, -schwäche und -abbau. Zudem wandelt Magnesium ATP (Adenosintriphosphat) in ADP (Adenosindiphosphat) um und ist somit maßgeblich an der Energiefreisetzung beteiligt. Die Leistung des Pferdes kann bei einem Defizit stark beeinträchtigt werden, wodurch es zu einem arbeitsverweigernden Verhalten kommen kann. Nach langem Stehen können angelaufene Beine die Folge eines Mangels sein. 

Pferde, die nicht ausreichend mit Magnesium versorgt werden, sind häufig nervös und schreckhaft. Dies liegt daran, dass es an der Harmonisierung der Reizleitungen beteiligt ist. Deshalb sind sie auch anfälliger für Krampfkoliken, da sie häufiger gestresst sind und nicht zur Ruhe kommen. Magnesium ist zudem an der Regulierung des Herzrhythmus und des Blutzuckerspiegels beteiligt. Bei einem Mangel kommt es zu Verkalkungen der Arterien, da Phosphor und Calcium vermehrt abgelagert werden. Daher muss bei einer Unterversorgung ein Futter verwendet werden, welches wenig Calcium enthält. 

Wie hoch ist der Magnesiumbedarf bei Pferden?

Ein bis zu vierfacher Überschuss an Magnesium ist grundsätzlich kein Problem, da er über die Nieren abgebaut wird und Magnesium allgemein nur eine sehr geringe Halbwertszeit im Körper aufweist. Dennoch sollte dies nicht langfristig der Fall sein, da sonst Darm- und Harnsteine entstehen können. 

Der Magnesiumbedarf eines Pferdes wird normalerweise über qualitatives Raufutter, Getreide und Gras gedeckt. Jedoch stehen insbesondere Koppeln mit ausreichend Gras nicht ganzjährig zur Verfügung und in einigen Regionen sind die Böden grundsätzlich magnesiumarm. Zudem brauchen Pferde, welche großen Anstrengungen (Turnier, Training usw.) ausgesetzt sind, zusätzlich Magnesium, da sie viel ausschwitzen. Zuchtstuten haben während der Trächtigkeit keinen erhöhten Bedarf, dies ändert sich jedoch nach der Geburt bis zum Absetzen des Fohlens. In diesem Zeitraum ist der Bedarf leicht erhöht. Zudem kann Magnesium eine natürliche, beruhigende Wirkung auf nervöse Stuten haben. 

Grundsätzlich empfiehlt es sich ein Blutbild von seinem Pferd machen zu lassen, um auch andere Defizite erkennen und optimal ausgleichen zu können. Jedoch sollte beachtet werden, dass ein Mangel im Blutbild erst ersichtlich ist, wenn fast alle Ressourcen aufgebraucht wurden. Da eine Magnesium-Vergiftung nur schwer zu erreichen ist, kann die Fütterung bei Pferden, welche großen Belastungen ausgesetzt sind und ihren Bedarf nicht durch das Grundfutter decken können, ergänzt werden.