Fütterung von kleinen Wiederkäuern

schafe und ziegen

Zu den kleinen Wiederkäuern zählt man Schafe und Ziegen. Sind es bei Schafen das Fleisch, die Milch und die Wolle, ist es bei Ziegen in erster Linie die Milch, die wirtschaftlich genutzt werden. Ansonsten spielen beide Tierarten nur noch eine untergeordnete Rolle in der deutschen Landwirtschaft. Aufgrund ihrer Genügsamkeit ist die Haltung jedoch auch bei einem eingeschränkteren Nahrungsangebot gut möglich. Fühlen sie sich im Gegensatz zu Rindern oder anderen Haustieren auch noch auf kargen Grünflächen recht wohl, sollte trotzdem auf eine bedarfsdeckende Fütterung geachtet werden.

Warum sind Mineralien auch für Schafe und Ziegen wichtig?

Die Mineralstoffversorgung bei Schafen wird in der Regel nicht durch das Grundfutter abgedeckt. Daher sollten regelmäßig entsprechende Mineralmischungen zugefüttert werden. Die im Mineralfutter enthaltenen Mengen – und Spurenelemente übernehmen wichtige Regulations – und Steuerungsfunktionen im Körper und tragen zur allgemeinen Gesunderhaltung der Tiere bei. Dies gilt nicht nur bei Stall- sondern auch bei Weidehaltung. Grünfutter bietet in der Regel zwar eine gute Qualität, die aber auch mit der Schnitthäufigkeit sinkt. Gerade bei großen Herden ist es empfehlenswert, täglich Mineralfutter zu geben oder zur freien Verfügung anzubieten. Erfolgt die Gabe nur unregelmäßig, kann es passieren, dass die Schafe ein derart starkes Verlangen nach den Mineralien haben, dass es zum Totdrücken kommt. Dies bedeutet, dass die Tiere, die vorn an der Futterquelle stehen, von der Herde dahinter erdrückt werden. Bestimmte Spurenelemente wie z.B. Selen sind für Schafe lebensnotwendig. Selen hat positive Effekte auf das Wachstum und die Muskulatur. Zudem trägt es dazu bei, dass bestimmte, für Muskeln schädliche Stoffe, in harmlose Substanzen umgewandelt werden. Auch das Zusammenspiel von Selen und Vitamin E ist zu beachten. Leiden Mutterschafe an einem Mangel, sterben die ungeborenen Lämmer häufiger.

Ziegen sind Feinschmecker und selektieren ihr Futter. Die Grundnahrung für Ziegen sollte Heu oder Stroh bilden. Außerdem fressen sie sehr gern Laub, Rinde oder Reisig. Gerade Laub beinhaltet viele wichtige Mineral- und Spurenelemente, wobei die Gehalte in den verschiedenen Arten auch sehr unterschiedlich sind und schlussendlich ist eine ausgeglichene Mineralstoffversorgung auch bei diesen kleinen Wiederkäuern absolut notwendig. Ein Teil kann über die Grundfutterration abgedeckt werden, aber um den Bedarf komplett zu decken, sollte auch hier regelmäßig Mineralfutter angeboten werden. Defizite können langfristig zu Knochen – und Hornschädigungen sowie zu Milchfieber führen. Zudem kann es zu einem gesunden Stoffwechsel beitragen und somit auch das Immunsystem der Ziegen unterstützen. Es kommt immer wieder vor, dass Mineralmischungen oder – steine nicht angenommen werden. Hauptursachen liegen im Geschmack oder in verschmutzten Lecksteinen – oder schalen. Dann sollte ein Austausch der Mischung erfolgen, damit Mangelerscheinungen erst gar nicht entstehen können.

 

 

Bildnachweis: Rhönbergfoto / stock.adobe.com