Arthrose beim Pferd

Was ist Arthrose und welche Faktoren begünstigen einen Ausbruch?

Unter Arthrose versteht man eine degenerative Gelenkerkrankung, bei der Knorpel abgebaut und Knochen hinzugebildet wird. Dies bedeutet, dass es nicht vollständig heilbar ist, jedoch kann der Prozess mit der richtigen Fütterung und Haltung verlangsamt oder sogar gestoppt werden. Arthrose tritt nicht nur bei alten Pferden auf, sondern kann alle Pferde treffen, unabhängig vom Alter und der Auslastung. Sichere Maßnahmen zur Verbeugung gibt es nicht, Fütterungs- und Haltungsfehler können eine Arthrose aber zusätzlich begünstigen. Die Beine eines Pferdes sind im Vergleich zum Rest des Körpers sehr schmal und dementsprechend empfindlich. Um die Beine nicht zusätzlich zu belasten, sollte vor allem das Körpergewicht beobachtet werden. Die meisten Pferde bekommen viel zu viel an zucker-, stärke- und eiweißhaltigem Futter und leiden dadurch an Übergewicht, welches sowohl die Beine, als auch den Stoffwechsel belastet.

Außerdem ist es wichtig, dass das Pferd vor der Arbeit ausreichend aufgewärmt wird. Sehnen und Bänder sind erst nach ca. 15-20 Minuten Schritt warm. Aber nicht nur Bänder und Sehnen müssen sich erwärmen, sondern auch die Synovia (Gelenkschmiere) wird erst nach einer ausreichenden Aufwärmphase flüssig und kann somit die Gelenke und den Knorpel schmieren und dadurch schützen. Jedoch kann es trotz aller „Vorsichtsmaßnahmen“ zu Arthrose kommen, da sie auch auf Grund des Alters, genetischer Veranlagung oder auch stumpfer Traumata entstehen kann. 

Welche Krankheitsformen gibt es?

Unterschieden wird die Krankheit an den Beinen in Spat (Arthrose des Sprunggelenkes), Schale (Arthrose im Huf-, Kron- und Fesselbein) sowie Hufrolle (Arthrose des Bereiches des Strahlbeines, Hufrollenschleimbeutels und der unteren tiefen Beugesehne). Es kann jedoch grundsätzlich jedes Gelenk betroffen sein und nicht nur die Beine. Arthrose äußert sich je nach Schweregrad durch leichte bis starke Lahmheit, angelaufene, warme und steife Gelenke, vermehrtes Stolpern, sowie Leistungsabfall. Häufig macht sich die Krankheit während plötzlicher Wetterumschwünge, aber auch bei nass-kaltem Wetter besonders bemerkbar. Sie wird meist erst im fortlaufenden Prozess erkannt, da zu Beginn keine bis kaum ausprägte Symptome gezeigt werden und diese dann auch sehr unspezifisch sind. Sicherheit geben Beugeproben sowie bildgebende Verfahren. 

Fütterung bei Arthrose

Sollte der Verdacht sich bestätigt haben, können bestimmte Futtermittel unterstützend zur Therapie eingesetzt werden. Wichtig ist aber, dass dies immer mit dem Tierarzt abgesprochen wird. Der Hauptbestandteil der Fütterung sollte immer aus qualitativ hochwertigem Heu bestehen. Kraftfutter, welches viel Energie liefert und besonders stärke- und zuckerhaltig ist, sollte grundsätzlich vermieden werden, da es schnell zu schädlichem Übergewicht kommen kann und der Stoffwechsel zusätzlich belastet wird. Wenn das Pferd dennoch Kraftfutter benötigt, kann auf Strukturfutter zurückgegriffen werden. Geeignet sind dafür beispielsweise unser Ruppiner Struktur Kräuter oder Ruppiner Struktur Vital.  Zudem sollte auf eine bedarfsgerechte Mineral- und Nährstoffzufuhr geachtet werden. Zu den wichtigsten Nährstoffen, die zugefüttert werden können, zählen Glycosaminoglycan, Glucosamin, sowie Hyaluronsäure, welche normalerweise dafür bekannt ist, gespritzt zu werden. Da nicht jedes Pferd problemlos Spritzen akzeptiert, ist die Gabe als Pulver oder Flüssigkeit eine gute Alternative. Die Spurenelemente Zink und Mangan sind an der Synthese der Nährstoffe maßgeblich beteiligt, weshalb sie unerlässlich in der Fütterung sind. Eine Möglichkeit der Mineralisierung bietet zum Beispiel unser Mineralfutter, welches es als Granulat oder auch pelletiert gibt. 

Welche natürlichen Futtermittel können bei Arthrose verabreicht werden?

Des Weiteren gibt es natürliche Futtermittel, welche helfen können. Teufelskralle kann entzündungshemmend, abschwellend und schmerzlindernd wirken und wird von den meisten Pferden problemlos gefressen. Zur Unterstützung des Knorpels kann außerdem Kollagen gegeben werden, welches bereits bei Studien am Menschen mit Arthrose Erfolge zeigte. Kollagen kann sich zusätzlich positiv auf Bänder und Sehnen auswirken, da sie auf Grund von Schonhaltungen oder akuten Entzündungen mitunter zusätzlich belastet werden. Zudem kann Leinöl verabreicht werden, da es ebenfalls entzündungshemmend wirken kann. Jedoch sollte davon nicht zu viel gegeben werden, da es über viel Energie verfügt und die Pferde schnell an Gewicht zunehmen. Für Senioren kann es aber eine optimale Ergänzung sein, wenn diese nur schwer zunehmen und insbesondere in den kalten Monaten mehr Energie benötigen. Im Frühjahr und Herbst kann zudem eine Kur mit Kieselgur bei Arthrose helfen. Kieselgur besteht aus wichtigem Silicium, welches wichtiger Bestandteil von Haut und Knochen ist. Es kann somit den weiteren Abrieb der Gelenke minimieren.  
Eine angepasste Futterration in Kombination mit dem richtigen Zusatzfutter kann sich somit positiv auf den Verlauf der Erkrankung auswirken und unterstützend zur Therapie eingesetzt werden. Zudem kann die Medikamentengabe teilweise reduziert oder sogar darauf verzichtet werden, sodass die Entgiftungsorgane entlastet und auch der Stress des Pferdes, welcher von einigen Tieren beim Tierarzt empfunden wird, minimiert werden kann. 

Weitere unterstützende Maßnahmen bei Arthrose

Das Pferd sollte außerdem weiterhin schonend bewegt werden und insbesondere viel Schritt gehen, damit die Synovia flüssig bleibt und Bänder und Sehnen nicht verkleben oder verkürzen. Insbesondere in der kalten Jahreszeit sollte außerdem auf eine ausreichend lange Aufwärmphase geachtet werden. Auch die Haltung sollte auf möglichst viel Bewegung ausgerichtet sein, um lange Stehpausen zu vermeiden. Außerdem sollte in regelmäßigen Abständen immer ein Tierarzt hinzugezogen und auf eine optimale Hufbearbeitung geachtet werden. In einigen Fällen kann auch ein Spezialbeschlag nötig sein.

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