ZINK in der Pferdefütterung
Was ist Zink?
Zink ist ein essenzielles Spurenelement, welches in natürlicher Form vor allem über das Weidegras oder Raufutter aufgenommen wird. Der Zinkanteil im Grundfutter ist relativ gering und variiert dabei je nach Bodenverhältnissen und der Menge der vorhandenen Proteine. In den meisten Strukturfuttern (Müslis) und Mineralfuttern ist Zink ebenfalls enthalten. Werden der Stoffwechsel oder die Entgiftungsorgane des Pferdes besonders beansprucht, ist eine zusätzliche Gabe durch ein Ergänzungsfuttermittel empfehlenswert.
Wofür ist Zink wichtig?
Zink ist ein Bestandteil und/oder Aktivator zahlreicher Enzyme, wodurch es an vielen verschiedenen Prozessen im Pferdekörper beteiligt ist. Einige der zinkabhängigen Enzyme spielen eine wichtige Rolle im Zucker-, Fett- und Eiweißstoffwechsel, indem sie helfen, Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Fette und Proteine zu verwerten. Die Entgiftung in der Haut, Leber und Niere erfolgt ebenfalls unter Beteiligung des Spurenelementes. Dabei werden entzündliche Prozesse reduziert und die Regenerationsfähigkeit der Leberzellen, Haut und Schleimhäute gefördert. So sorgt Zink zum Beispiel auch für die regelmäßige Erneuerung der Oberhaut und fördert das Wachstum und die Qualität von Huf und Fell. Des Weiteren trägt es dazu bei, dass Giftstoffe wasserlöslich werden und es erschwert die Aufnahme von Schwermetallen wie Blei und Cadmium.
Wie äußert sich ein Zinkmangel?
Ein Zinkmangel bei Pferden kommt relativ häufig vor. Dabei sind nicht zwingend Symptome erkennbar. Es können jedoch ein verschlechtertes Hautbild, Schuppenbildung, Juckreiz oder Hautirritationen auftreten. Auch Haarausfall, stumpfes Fell, Probleme bei der Hufbildung sowie eine höhere Anfälligkeit für Infektionen können Folgen eines Mangels sein. Mit Hilfe eines Blutbildes oder einer Haaranalyse kann festgestellt werden, ob dem Pferd zu wenig (oder zu viel) Zink gefüttert wird. Von dem aufgenommenen Zink bleibt nur ein geringer Teil in der Blutbahn, der restliche Anteil verteilt sich auf alle anderen Organe. Daher sollte auch eine geringe Unterversorgung mit Zink, welche mittels Blutuntersuchung festgestellt wurde, behandelt werden.
Wie viel Zink braucht ein Pferd?
Wie viel Zink ein Pferd benötigt, hängt immer von den individuellen Bedürfnissen und Umständen ab. Blut- und Futtermittelanalysen sind hilfreich, um eine bedarfsgerechte Versorgung zu gewährleisten. Auch die zeitgleiche Aufnahme anderer Mikronährstoffe kann die Resorption von Zink reduzieren. Kupfer und Calcium beispielsweise machen es unlöslich, indem sie es binden.
Adulte Pferde mit einer Körpermasse von 600 kg im Erhaltungszustand sollten eine Zinkmenge von ca. 485 mg/Tier/Tag aufnehmen. Im Leistungszustand, während der Trächtigkeit (ab dem 8. Monat) oder der Laktation erhöht sich der Bedarf auf ungefähr 545 mg/Tier/Tag.
Wird der Stoffwechsel stark beansprucht, kann eine Zink-Kur Unterstützung bringen. Besonders während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst ist eine zusätzliche Fütterung empfehlenswert. Ein erhöhter Bedarf kann auch krankheitsbedingt, bei Pferden im Wachstum oder während der Trächtigkeit auftreten.
Eine Vergiftung durch einen Zinküberschuss ist bei Pferden eher unwahrscheinlich. Bei einer übermäßigen Aufnahme wird die Absorption im Dünndarm reduziert und ein erhöhter Wert im Blut verhindert.