Lein in der Tierernährung

lein und leinsamen

Lein gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt und wird seither auch in der Tierernährung eingesetzt. Ursprünglich wurde er hauptsächlich für die Fasergewinnung angebaut, um diese dann in der Textilherstellung einzusetzen. Dort wurde er jedoch nach und nach durch Baumwolle verdrängt. 


Die Pflanze

  • Einjährig 
  • Verschiedene Unterarten und Sorten
  • Öllein: verhältnismäßig klein (ca. 50 cm)
  • Faserlein: bis zu 1,5 m hoch
  • Blüten: 
    • Fünf Blütenblätter
    • Meistens blau, manchmal auch lila, rosa oder weiß

 

Die Leinsamen

Die wirksamen Inhaltsstoffe befinden sich in den Leinsamen; genauer gesagt in den Samenschalen. (Bild) Zu ihren Bestandteilen gehören Ballaststoffe, Eiweiß und Omega-3-Fettsäuren. Des Weiteren beinhalten sie wichtige Spurenelemente wie Magnesium und Zink sowie Vitamine. Einen besonderen Effekt für die Ernährung aber haben die Schleimstoffe, die sich in den Samen befinden. Diese bestehen aus verschiedenen Zuckern, wie Xylose, Galactose und Galacturonsäure. Nach dem Verzehr von Leinsamen wird Wasser im Darm gebunden, die Samen quellen auf und setzen die zuvor genannten Schleimstoffe frei. Diese wiederum kleiden die Magenwand aus und unterstützen dabei, die Magenschleimhaut zu schützen und zu regenerieren. 

leinsamen

 

Leinsamen in der Tierernährung

Aufgrund der oben genannten Wirkweise haben die Schleimstoffe z.B. einen besonders vorteilhaften Effekt für Pferde mit Magengeschwüren oder empfindlichen Mägen. Nebenprodukte der Ölgewinnung sind Leinkuchen und Leinschrot, wegen des hohen Proteingehalts werden diese gern als Futter für Rinder und Kälber verwendet.

 

Worauf sollte ich bei der Fütterung von Leinsamen achten?

Ganz ungefährlich ist die Gabe von Leinsamen jedoch nicht, weshalb man folgendes beachten sollte. Leinsamen enthalten sogenannte cyanogene Glycoside. Diese werden durch das Enzym Linamarase verstoffwechselt, wodurch dann Blausäure entsteht. Dies kann man weitestgehend verhindern, indem man die Leinsamen vorher leicht kocht. Soweit man bisher beobachten konnte, verursachen auch erst größere Mengen gesundheitliche Probleme. Besonders bei der Nassverfütterung von Ölkuchen und feuchtem geschrotetem Leinsamen sollte darauf geachtet werden, keine allzu großen Mengen zu verfüttern.

 

Quellen: 
https://www.botanikus.de; https://www.nabu.de; https://www.apotheken-umschau.de; https://landeszentrum-bw.de
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