Unterstützung im Fellwechsel

pferd putzen

Wann ist ein Pferd im Fellwechsel?

Der Fellwechsel unserer Pferde beginnt nicht erst, wenn das Fell ausfällt, sondern bereits mit der Sonnenwende. Sobald die Tage ab dem 21. Juni kürzer werden, startet die Produktion des Winterfells. Ab dem 21. Dezember werden die Tage wieder länger und der Wechsel vom Winter- zum Sommerfell beginnt. Die Veränderung der Tageslichtlänge wird durch die Zirbeldrüse registriert und in hormonelle Signale umgewandelt. Die Zirbeldrüse ist eine Hormondrüse, die dem Gehirn angegliedert ist. Sie produziert das Hormon Melatonin, welches nicht nur den Fellwechsel, sondern auch den Schlaf-Wach-Rhythmus und die Fortpflanzung steuert.

 

Durch welche Faktoren wird der Fellwechsel beeinflusst?

  • Alter

Innerhalb der verschiedenen Altersabschnitte hat das Fell unterschiedliche Strukturen. In den ersten Lebensmonaten haben Fohlen noch ein flauschiges Fohlenfell. Mit dem Beginn der Aufnahme von fester Nahrung - ca. mit 3 bis 6 Monaten - findet der Wechsel zum adulten Fell statt. 
Mit zunehmendem Alter fällt den Pferden der Fellwechsel schwerer und sie benötigen vermehrt unsere Unterstützung. Das Winterfell der Senioren ist nicht mehr so lang und dicht. Hinzu kommt außerdem, dass das Ausfallen der Haare im Frühjahr deutlich länger dauert als bei jüngeren Pferden. 

  • Temperatur

Die vorherrschenden Temperaturen bestimmen nicht den Zeitpunkt des Fellwechsels. Kommt es jedoch zu Kälteeinbrüchen oder Hitzewellen, wird der Fellwechsel verlangsamt bzw. beschleunigt. Zudem wird Dichte und Länge des Fells durch die Temperaturen beeinflusst. Pferde die viel in der Box stehen, haben z.B. oft dünneres Fell, als Pferde die im Offenstall gehalten werden. 

  • Genetik

Auch die Genetik hat einen Einfluss auf die Dicke des Haarkleides. Beispielsweise haben Ponys und Nordrassen dickeres und längeres Winterfell im Vergleich zu Voll- und Warmblütern.

 

Wie lange dauert der Fellwechsel?

Wie lange der Fellwechsel dauert ist abhängig von Witterung, Haltungsbedingungen, Rasse und Alter des Pferdes. Er kann von einigen Wochen bis zu mehreren Monaten dauern. Grundlegend kann man jedoch sagen, dass der Wechsel des Haarkleids zum Herbst meist schneller verläuft als im Frühjahr. Denn beim Wechsel vom Winter- zum Sommerfell fallen zu Beginn die längeren Oberhaare und erst danach die dicke Unterwolle aus. Im Herbst wächst das Winterfell überall gleichmäßig nach, sobald das Sommerfell abgeworfen wird.

 

Welche Aufgaben hat das Fell unserer Pferde?

  • Schutz der Pferdehaut vor äußeren Einflüssen
  • Sensorische Wahrnehmung 
  • Regulierung der Körpertemperatur

In der Pferdehaut befinden sich nicht nur viele sensorische Nervenzellen und Schweißdrüsen, sondern auch Haarfollikel, aus denen die Haare gebildet werden. An den Haarfollikeln anliegende Muskeln können die einzelnen Haare aufstellen und so ein isolierendes Luftpolster erzeugen. 
Der Wohlfühlbereich von Pferden liegt ungefähr bei Temperaturen zwischen -8 und +15 C°. Mit Hilfe eines erhöhten Stoffwechsels kann der Pferdekörper die Thermoregulation unterstützen. Bei Pferden mit einem normal entwickelten Winterfell ist dies meist erst bei unter -15 C° notwendig. Junge oder alte Pferde können bereits bei Temperaturen um 0 C° einen erhöhten Stoffwechsel aufweisen.

 

Wie kann ich mein Pferd im Fellwechsel unterstützen?

Während des Fellwechsels laufen die Körper unserer Pferde auf Hochtouren. Die Produktion neuer Haare und das ständige Anpassen an jede noch so kleine Temperaturschwankung belasten den Kreislauf und das Immunsystem stark. Oft merken wir in dieser Zeit, dass sich unsere Pferde kraftlos fühlen. 

  • Putzen

Durch regelmäßiges Putzen können wir unseren Pferden helfen, loses Fell zu entfernen und somit Juckreiz vorzubeugen.

  • Nährstoffe

Während des Fellwechsels hat der Pferdeorganismus einen besonders hohen Nährstoffbedarf und das Immunsystem ist geschwächt. Besonders alte Pferde sind in dieser Zeit anfälliger für Krankheiten und verlieren oftmals an Gewicht.
Mit folgenden Nährstoffen und Futtermitteln kannst du dein Pferd in der Fellwechselzeit unterstützen: 

Zink unterstützt das Immunsystem und die Wundheilung. Das essenzielle Spurenelement ist ein Bestandteil von Enzymen im Kohlenhydrat- und Eiweißstoffwechsel. 

Aminosäuren sind beteiligt an der Produktion von Haut- und Haarzellen. Während des Fellwechsels besteht daher ein erhöhter Bedarf, welcher durch die gezielte Zugabe von Aminosäuren oder der Fütterung von Bierhefe oder Leinsamen gedeckt werden kann.

Bierhefe enthält neben dem hohen Gehalt an Aminosäuren außerdem darmregulierende und verdauungsfördernde B-Vitamine, sowie Eisen, Zink, Biotin und Folsäure.

Leinsamen und Leinöl unterstützen den Stoffwechsel, das Immunsystem und die Verdauung. Der hohe Gehalt an Omega-3-Fettsäuren fördert unter anderem die Versorgung von Haut und Haaren mit Feuchtigkeit und deren Stabilität. 

Alle Produkte zur Unterstützung im Fellwechsel könnt ihr in unserem Shop finden! Bei weiteren Fragen stehen Euch gern unsere Fachberater zur Verfügung.