Das Ding mit der Energie! - Christinas Blog für Milchviehhalter!
Hallo Ihr Lieben!
Heute stelle ich Euch ein Thema vor, in das viele schlaue Köpfe einen Haufen Forschungsarbeit investiert haben: Wie läuft das rund um die Kalbung eigentlich mit der Energie?
Um den Tag 0 bis zum Tag 14 fressen Eure Kühe um die 13,5 kg TM. Das ist etwas mehr als die Hälfte der Futteraufnahme, die sie in der Hochlaktation realisieren würden. Fasergehalt und Energiegehalt der Ration gehen in Konkurrenz. Die Leistung steigt schneller als die Futteraufnahme, das ist uns bekannt. Von der NEB, dem Hungerstoffwechsel wissen wir alle. Die Kuh greift in dieser Zeit auf Ihre köpereigenen Reserven zurück, es entstehen FFS. Problem ist die Intensität und Dauer der NEB. Dazu kommen das glukosegierige Euter der Holsteinkühe und die Tatsache, dass Glukose im Stoffwechsel Eurer Hochleistungskühe, hormongesteuert, primär in´s Euter geht und an anderer Stelle fehlt. Die Folge ist, dass Komponenten, die normalerweise der Citrat-Zyklus in den Mitochondrien zur Energiegewinnung benötigt, zweckentfremdet zur Glukosebildung für´s Euter herangezogen werden. Das hat zur Folge, dass der Citrat-Zyklus nicht läuft und sich Acetyl-CoA ansammelt, das zu Ketonkörpern umgebaut werden muss. Außerdem lagern sich in der Leber freie Fettsäuren (FFS) an und die Leber verfettet und kann damit schlechter arbeiten.
Ihr da draußen! Hand auf`s Herz, wegen ein bisschen Bauchrummeln oder Appetitlosigkeit bleibt Keiner von Euch im Bett…. The show must go on! Schließlich wollen die Kühe versorgt werden! Und in diesem Punkt habt Ihr mit Euren Kühen seeeehr viel gemeinsam. Die Milchbildung im besonders Glucose-gefräßigen Euter der Holsteinkuh hat Vorrang vor Schlapp machen. Ihr kennt das von Euch: ein bisschen langsamer machen vielleicht…. Wer Euch nicht kennt, merkt nicht, wenn es mal nicht Euer Tag ist. Kuh geht es genauso…. Wer nicht genau hinsieht, erkennt nicht, wenn Fluchttier KUH mal schlecht drauf ist. Kuh weiß sich zu helfen. Fehlt es hier und da an Glucose, wird das Sparprogramm gefahren! Fruchtbarkeit, Klauen und Immunsystem müssen erst mal zurückstecken!
Von außen betrachtet ist für Viele von uns kaum zu erkennen, ob da eine subklinische Stoffwechselstörung im Busch ist. Auch das Auswerten der MLP-Daten ist da tückisch. Wenn die Kuh nicht so großen Hunger hat, nimmt sie weniger Faser auf und das Acidoserisiko steigt. Gleichzeitig scheidet sie mehr FFS und BHB in Form von Milchfett aus, da sie es nicht verstoffwechseln kann. Der aus der subklinischen Acidose resultierende geringe Fettgehalt wird durch den hohen Milchfettgehalt aus den FFS und BHB ausgeglichen und die MLP-Werte sehen völlig normal aus. Keiner sieht von außen die Fettleber, das angeschlagene Immunsystem, die Entzündungsprozesse oder den Energiemangel am Follikel.
Wir sagen deshalb: vorbeugen ist besser als heilen! Und ich weiß noch aus meiner Praxis als Herdenmanagerin, wie anstrengend es sein kann Kühe zu drenchen, Infusionen zu geben, nachbesamen, Ovsynch, mehr Futtergruppen weil die Kühe zu spät tragend werden und verfetten, fette Kühe zum Laktationsstart mit Schwierigkeiten beim Kalben, Geburtshilfe … PUH! Wenn ich das nur bei ein paar Tieren durch eine gute Prophylaxe vermeiden kann, dann ist mir schon viel geholfen! Und ich denke Euch auch, oder?!
Deshalb haben wir für Euch umfangreiche Prophylaxemöglichkeiten entwickelt, die Ihr einfach über den Mischwagen und den Futtertisch einsetzen könnt und die wirklich alle Tiere erfassen. Auch die, die nur ein bisschen Bauchweh haben und wenig Appetit. Ihr könnt damit kontinuierlich arbeiten und vermeidet einen Peak, nachdem die Kühe oft noch weniger fressen.
Wir kommen zu Euch in den Betrieb und gestalten gemeinsam ein Konzept, dass zu Euch passt. Schaut auf unserer Internetseite vorbei und vereinbart einen Termin mit uns.