Ketose bei Milchkühen - Der Zusammenhang zwischen Milchfieber und Ketose

mutterkuh mit kalb auf weide

Ketosen und Milchfieber gehören zu den bedeutendsten Stoffwechselstörungen bei Milchkühen. Beide Erkrankungen bedingen besonders bei häufigem Auftreten im Bestand deutliche Einbußen in der Wirtschaftlichkeit kompletter Herden. Die Krux ist zudem, dass die Krankheiten oft unbemerkt und damit schleichend (subklinisch) verlaufen. Als Ursachen werden heutzutage oft eine falsche Rationszusammensetzung, spontane Futterumstellungen und ein unzureichendes Herdenmanagement ausgemacht. 

Was aber genau bedeuten solche Tiere in der Herde?

  • Signifikanter Rückgang der MILCHLEISTUNG
  • Verlängerung der GÜSTZEIT
  • Ein erhöhtes Risiko für FOLGEERKRANKUNGEN
  • Mehr TOTALVERLUSTE

Milchfieber – Acidose – Ketose 

Milchfieber ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kühe einen Calciummangel nach der Kalbung aufweisen; sie können zu wenig Calcium aus den Knochen resorbieren. Dieser Zustand lässt sich jedoch über die passende Rationsgestaltung, in der sowohl Calcium als auch Kalium im Auge behalten werden, verhindern. Eine eventuelle Anionen – Fütterung wäre der nächste Schritt. Sollten die Tiere trotzdem festliegen, können noch entsprechende Bolis eingesetzt werden, deren Einsatz aber auch nicht immer den gewünschten Erfolg erzielt. Die Ration ist zu überprüfen und anzupassen.

Durch das Festliegen entsteht ein Teufelskreislauf, in dem die Kühe kaum fressen und in eine Acidose fallen können. Zusätzlich entwickelt sie eine Ketose, die oftmals nur mit einer Infusion unterstützend behandelt wird. In diesem Fall muss genau darauf geachtet werden, ob die Infusion ausreichend ist oder ob sie die Erkrankung nur zeitweise zurückdrängt.
Weitere Folgeprobleme können eine schlechtere Klauengesundheit sowie Fruchtbarkeitsprobleme und Schwierigkeiten bei der Kalbung sein. 

Wie lassen sich diese Stoffwechselerkrankungen reduzieren oder gar vermeiden?

  • Regelmäßige Kontrolle der MLP-Daten geben Hinweise auf Ketosen der Kühe (FEQ, Eiweiß)
  •  > 20% der Kühe in der ersten Kontrolle haben einen FEQ > 1,4, was ein erhöhtes Ketoserisiko bedeuteten kann. Während der Entwicklung von Keto – Blick haben wir auch die Erkenntnis gewonnen, dass der FEQ entsprechend der Milchleistung variiert.
  • > 10% überkonditionierte Kühe in den Wochen a.p., was ebenfalls ein erhöhtes Ketoserisiko bedeutet

Letztendlich sind die Futteraufnahme und die Rationsgestaltung der Kühe vor der Kalbung entscheidend, um einer Ketose in der neuen Laktation vorzubeugen. Der zweite wichtige Punkt ist das Trockenstellen mit der richtigen Kondition (Stichwort: BCS).

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