Wie kommen Mineralien, Spurenelemente und Co. in die Kuh?-Christinas Blog für Milchviehhalter!
Hallo, ihr Lieben!
Heute widme ich mich dem Thema, wie Mineral, Spurenelemente und Co. in die Kuh kommen.
Mineralfutter ist lebenswichtig für Eure Tiere!
Erst einmal ist das Futter schon voll mit allerlei Nährstoffen und Elementen. Im Sommer sind z.B. viele wichtige Vitamine im frischen Gras enthalten. Unter anderem das Beta-Carotin, das eine Vorstufe vom Vitamin A ist und eine wichtige Rolle für die Fruchtbarkeit spielt. Je nach Bodenbeschaffenheit, Art der Pflanzen und Vegetation sind Mineralien und Spurenelemente schon in unterschiedlicher Zusammensetzung im Grundfutter enthalten. So sind Luzerne, Rotklee und Rüben besonders reich an natürlich vorkommendem Calcium. Rapsextraktionsschrote enthalten viel Phosphor und Schwefel. Und es gibt auch Böden, die sehr hohe Gehalte an Spurenelementen aufweisen. Mir persönlich bereiten in der Fütterung von Hochleistungskühen z.B. Böden mit hohem Schwefel und Chloridgehalten immer einiges an Kopfzerbrechen. Vor allem, wenn es um die Vorbereiter-Fütterung geht. Da spielen auch die Kaliumgehalte eine Rolle und die sind in Luzerne, Grünland und Rüben besonders hoch. Natrium und Magnesium ist im Grundfutter eher gering. Viele Vitamine, Spuren und Mineralien kommen also ohne großen Aufwand über das ganz normale Futter in unsere Kühe.
Oft reicht das natürliche Vorkommen zur Bedarfsdeckung jedoch nicht aus. Also macht es Sinn, erst zu erfassen, was denn schon drin ist im Futter. Dann das Fehlende ergänzen.
Und da lohnt es sich durchaus, einmal hin zu schauen. Am einfachsten ist es natürlich, Mineralfutter in Pulverform in die TMR einzumischen. So können die Kühe kaum das etwas staubig und sandig schmeckende Mineralfutter selektieren. Für die TMR eignen sich melassierte Mineralfutter gut, weil sie an den restlichen Futterpartikeln anhaften und etwas süß schmecken. Für Fütterungsanlagen, die mit Förderschnecken funktionieren, sollte lieber keine Melasse ins Mineral. Bei der Fütterung von TMR werden übrigens auch weniger hohe Sicherheitszuschläge, die die Spuren- und Mineralienkonzentration betreffen, in der Mineralmischung benötigt. Das ist super, da eine solche Vorgehensweise unnötige Nährstoffausscheidungen vermindert. Gerade im Hinblick auf die Stoffstrombilanz z.B. bei Phosphor ist es sehr sinnvoll, das zu berücksichtigen.
Wie aber bekommt Ihr das Mineralfutter ohne TMR in Eure Kühe?
Oftmals sind zwischen 100g und 200g Mineralfutteraufnahme pro Tag nötig, um eine optimale Versorgung zu gewährleisten. Gemeinsam mit Euch und unserem Team haben wir die Erfahrung gemacht, dass das am besten klappt, wenn das Mineral lose und melassiert angeboten wird. Besonders bei Mutterkühen können wir empfehlen, einen Eimer mit Mineralfutter in einen Reifen zu stellen. Damit er nicht umgeworfen wird. Es gibt auch ein breites Sortiment an Futterstationen, die mit losem Mineral befüllt werden können und die das Mineralfutter vor Verschmutzung und Nässe schützen. Viel einfacher ist es für einige von Euch Leckmassen oder Lecksteine einzusetzen.
Ihr solltet dabei bedenken, dass oft schlicht der Speichel der Tiere nicht reicht um die erforderliche Menge an Mineral aufzunehmen. Ob Eure Tiere genug Mineral bekommen lässt sich überprüfen, indem Ihr das Gewicht das Lecksteines, der Leckmasse oder des losen Minerals durch die erforderliche Menge pro Tag teilt und dann durch die Anzahl der Tiere. Ihr wisst dann nach wie vielen Tagen Euer Mineralprodukt aufgebraucht sein muss. Daran könnt Ihr erkennen ob Eure Tiere auch wirklich bestens versorgt sind.
Gemeinsam mit Euch ermitteln wir den tatsächlichen Bedarf Eurer Herde und was ergänzt werden muss und dann stellen wir Euch eine, individuell auf die Bedürfnisse Eurer Herde, abgestimmte Mischung zusammen. Vereinbart gerne einen Termin mit uns.