Die Mineralstoffversorgung von Pferden in der Weidezeit
Alles neu macht der Mai – überall blüht und grünt es! Wir erfreuen uns daran, dass sich die Pferde wieder über das saftige Gras auf den Weiden hermachen. Doch neben dem richtigen Anweiden muss auch die ausreichende Mineralstoffversorgung während der Weidezeit berücksichtigt werden.
Denn gerade im Frühjahr und Sommer, wenn viele Pferde wieder einen Großteil ihres Tages auf der Koppel verbringen, kommt es oft zu einem Mangel an Mineralstoffen. Viele Grünflächen bieten nur Gras und keine Kräuter mehr, die helfen würden, den Mineralstoffbedarf auf natürliche Weise auszugleichen. Die größten Mangelerscheinungen treten u.a. bei Calcium und Magnesium auf, was sich besonders auf das Knochengerüst und die Muskulatur auswirkt. Auch Zink und Selen müssen fast immer zugefüttert werden. Dem entgegenwirken kann man mit einfachen Minerallecksteinen. Für größere Flächen und Herden bieten sich Leckmassen in Wannen an. Und wer sich einen Leckstein selber anfertigen möchte – auch dafür gibt es mittlerweile entsprechende Mineralmischungen, die nur noch mit Wasser angerührt werden müssen.
Zu beachten ist auch, dass Weidegras oft sehr eiweißhaltig und reich an Kohlenhydraten ist, was Leber, Nieren und Darm zusätzlich belastet. Dies erhöht den Bedarf an Spurenelementen wie Zink, Kupfer, Mangan und Jod um ein Weiteres. Zudem muss der Gang auf die Koppel in der Futterration berücksichtigt werden, indem bspw. Kraftfutter reduziert wird. Ansonsten kann es zur Verfettung des Pferdes kommen. Ebenfalls sollte die Vitamingabe reduziert werden, da Gras oft einen höheren Vitamingehalt als Heu aufweist.
Beachten Pferde ihre Lecksteine einmal ein paar Tage nicht, liegt das meistens daran, dass ihr Mineralstoffbedarf gedeckt ist. Verhält sich ein Pferd trotz offenem Zugang zu Mineralien in der Weidezeit auffällig, empfiehlt es sich, auch mal ein Blutbild durch den Tierarzt machen zu lassen. Gegebenenfalls müssen dann einige Komponenten wie Zink oder Selen noch zusätzlich verabreicht werden.